Bildung von Wasserfällen
Wasserfälle mit kaskadenartigem Treppenverlauf haben sich in einigen Gewässerabschnitten der Schlichem gebildet. Wie entstand ein Wasserfall am Standort in Hausen am Tann?
Wasserfälle entstehen dort, wo harte und weiche Gesteinsschichten aufeinandertreffen. Die Opalinustone im Braunjura sind verhältnismäßig mächtig und schließen oben mit einer harten Sandsteinbank ab.
Wenn fließendes Wasser die harte obere Gesteinsschicht – die Sandsteinbank – durchbricht, wird die untere weiche Gesteinsschicht – die Opalinustonschicht – durch das herabstürzende Wasser verstärkt abgetragen. Meist findet dann an der Bruchkante eine sogenannte „Auskolkung“ statt. Das heißt, dass die vom fließenden Wasser mitgeführten Partikel wie Sand oder Stein das weichere Gestein am Flussboden langsam aushöhlen und dort zu einer Vertiefung des Bodens führen. Im Laufe der Zeit kann es vorkommen, dass die fortwährende Auskolkung das harte Gestein immer weiter unterspült und die dabei entstehende Gesteinsnase dann plötzlich abbrechen kann. Diese Tatsache führt übrigens zu dem Phänomen, dass ein Wasserfall immer Richtung Flussquelle wandert oder, anders ausgedrückt, nach „oben“. Man spricht hier von der sogenannten „rückschreitenden Erosion“.