Wozu ein Wanderstock dienen kann
Als entlastende Stütze ist ein Wanderstock auf jeden Fall immer eine tolle Hilfe beim Wandern. So gibt es aber auch noch einige weitere tolle Möglichkeiten, wie er Dir behilflich sein kann.
Wenn Markierungen eingeritzt sind, die Du zuvor zuhause abgemessen hast, dient er auch als Metermaß und Zollstab. So kannst du auch unterwegs stets deine Einheiten abmessen, um zum Beispiel im Winter die Schneetiefe zu messen oder der Wasserstand eines Baches oder Flusses.
Auf dem Weg durch das Unterholz und dichtes Geäst dient Dir der Stab als Schutz, der vor dein Gesicht gehalten werden kann.
Ist eine zu betretende Oberfläche nicht sicher einzuschätzen, zum Beispiel ein zugefrorener Bach, oder morastiger Boden, kann der Untergrund mithilfe des Wanderstockes abgetastet und werden.
Solltest Du Dir einen Unterschlupf bauen wollen, kann der Wanderstock als eine Art Zeltstange dienen, über die eine Jacke, Decke o. ä. Gelegt wird.
Und sollte Dir zufällig mal ein wilder Bär auf deiner Wanderung begegnen, kannst Du Dich jederzeit verteidigen mit dem Stock.
Du siehst also, wozu so ein einfacher Wanderstock alles dienen kann. Es kommt wie immer darauf an, was man daraus macht.
Lust, Dir einen Wanderstock zu machen?
Gehe in den Wald und suche Dir einen geeigneten Ast, der lang genug ist. Entferne alle Seitenäste, die Du nicht brauchst, mit einem Taschenmesser oder einer kleinen Säge. Gelegentlich gibt es auch tolle Exemplare mit Astgabeln, die als perfekter Handgriff dienen. Überlege dir also genau, was abgesägt wird und was nicht.
Als Wanderstöcke kommen eigentlich alle Holzarten in Frage, wenn sie nicht morsch sind. Eschenholz, Eiche oder Haselnussstöcke eignen sich hervorragend und wurden auch früher meist zur Wanderstock-Herstellung verwendet. Besonders stabil sind Harthölzer, wie z.B. Buche.
Bei einem Spaziergang durch den Wald kann man viele Äste am Wegesrand finden, die zum Beispiel beim letzten Sturm abgebrochen und herunter gefallen sind, die du für diesen Zweck verwenden kannst - gerade oder krumme Äste. Gut ist, was Dir gefällt und womit Du angenehm wandern kannst.
Wenn du mit dem Taschenmesser und der Säge noch nicht so geübt bist, frag zum Beispiel deinen Papa oder Opa, ob er Dir dabei helfen kann. Verzieren kannst Du deinen Wanderstock, indem Du beispielsweise kreisrunde Kerben einritzt. Sämtliche Muster und Formen kannst Du einritzen und die Borke, also die Rinde, dann abheben. So hast Du einen schönen Kontrast zwischen dem blanken Holz und der Schale.
Für unwegsames Gelände ist es auch ratsam, den Wanderstock anzuspitzen, sodass besserer Halt gewährleistet ist. Mach den Stock aber nicht zu spitz, sonst nutzt er sich schneller ab.
Solltest du deinen Wanderstock komplett geschält haben, kannst Du ihn in trockenem Zustand auch mit Öl (z.B. Olivenöl) oder mit einer Kerze bzw. deren Wachs einreiben. Das dient dazu, dass er dann wasserabweisender und somit länger haltbar ist. Das Kerzenwachs sollte dann gut einmassiert werden, sodass die Poren geschlossen werden und kein Wasser mehr eindringen kann.
Tipp: Im Winter ziehen die Bäume ihre Säfte aus den Stämmen zurück in die Wurzeln. Somit ist das Holz zu dieser Jahreszeit trockener und muss nicht so lange getrocknet werden, als wenn man es z.B. im Frühling erntet, wenn die Säfte wieder zurück in die Baumstämme hoch fliesen.
Somit lässt sich hingegen im Frühling die Rinde besser entfernen, da diese dann feuchter ist.
Viel Spaß auf deinen Wanderungen und Exkursionen mit deinem neuen Wanderstock!
Quelle: Abenteuer-Lagerfeuer; Zeichnungen: Johannes Reiner